Finkennest

Als nach dem Krieg die Einwohnerzahlen von Zeilhard und Georgenhausen auch durch die Eingliederung von Vertriebenen aus dem Osten anstiegen, wurde der Bahnhof rege genutzt. Wegen der 20 Zughalte pro Tag entstand durch die Pendler Richtung Reinheim und Darmstadt ein Bedarf für einen Imbiss, den eine kleine Gastwirtschaft, das „Finkennest“, befriedigen konnte. Familie Krolupper begann nach 1945 zunächst mit dem Verkauf von Flaschenbier, Tabakwaren und Süßigkeiten. Ein kleiner Gastraum machte dann das Finkennest 1952 zur Bahnhofswirtschaft! Aber außer den täglichen Zugpendlern freuten sich auch die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte der Umgebung und Ausflügler auf die kleine Gaststätte mit dem schönen Ausblick ins Dilsbachtal und zum Rossberg. 1960 kamen ein Festsaal und eine Toilettenanlage dazu, so dass auch größere Familienfeste gefeiert werden konnten.

Nach 1967 übernahm Familie Schmidt das Finkennest, das sich wegen des Spielplatzes mit Schaukel und elektrischem Karussell zum Ausflugslokal für schöne Sonntagnachmittage etablierte. Familienväter waren gut beraten, immer ausreichend 10-Pfennig-Stücke einstecken zu haben, damit der Nachwuchs das Karussell in Bewegung setzen konnte.

Nach Aufhebung des Bahnhofsbetriebes 1960 und des Haltepunktes Zeilhard 1978 wurde das Finkennest als Gastwirtschaft 1980 geschlossen. Nach einem Umbau ist es heute ein Wohnhaus. Das Fundament des beliebten Karussells wurde für eine Gartenlaube genutzt!

Spielplatz Finkennest
Finkennest Spielplatz 60-er J.
Postkarte Finkennest
Postkarte Finkennest

Wir danken Jutta Lehr für die Überlassung der Bilder!