Kopfweiden

An mehreren Stellen im Dilsbachtal wachsen noch alte Weiden, deren biegsamen Äste früher unter anderem für das Korbflechten benötigt wurden. Durch den regelmäßigen Rückschnitt auf den Stamm entsteht eine Kopfform. Dazu wurde der Stamm der Weide als Jungbaum auf einer Höhe von etwa 1 bis 3 Metern eingekürzt und die Zweige immer wieder regelmäßig beschnitten.

Diese neuen Triebe lassen sich dann gut erreichen und zur wirtschaftlichen Nutzung abschneiden. Ist eine Weide einmal zur Kopfweide geschnitten worden, muss sie regelmäßig gepflegt werden. Das übernimmt dankenswerter Weise die NaBu-Ortsgruppe Spachbrücken (https://www.nabu-spachbruecken.de/). Durch den Erhalt der Kopfweiden als Lebensraum werden auch zahlreiche Tierarten geschützt, vor allem die in ihrem Bestand bedrohten Fledermäuse und Eulen. Diese finden in den oft hohlen Stämmen Unterschlupf und Nistgelegenheit. Auch Meisen schätzen die natürlichen Höhlungen der Weiden und das reichhaltige Insektenangebot. Den Bienen bieten im Frühjahr die Weiden mit ihren Kätzchen die erste Nahrung.

Die stärkeren Äste von Weiden wurden früher häufig als Pfähle für das Errichten von Weidezäunen benutzt, wobei aus diesen Pfählen oft neue Pflanzen entstanden. Das macht man sich auch bei der Renaturierung von Fließgewässern zu Nutze, um die Uferbereiche über das Wurzelwerk der Weiden zu befestigen. Die gewonnenen Weidenruten wurden in früheren Zeiten außer für die Korbflechterei auch in Verbindung mit Lehm als Baumaterial für Wände und Decken vor allem im Fachwerkbau benutzt. Weidenrinde wird heute noch in der Pflanzenmedizin bei Schmerzen und Erkältungen als Teezubereitung empfohlen.