Biber-Paradies

Ende des 16. Jahrhundert wurde der letzte Biber in der Gersprenz ausgerottet. Das große Nagetier war intensiv bejagt worden. Sein Fleisch, sein Fell und das sogenannte „Bibergeil“, eine ölige Ausscheidung aus einer Drüse, waren begehrt. Das Drüsensekret wurde als Heilmittel und in der Parfumherstellung eingesetzt, weil es Duftstoffe enthielt.

Nach einer ersten Wiederansiedlung vor 30 Jahren im Spessart wanderte der Biber in viele Fluss- und Bachläufe ein. Für unsere verbauten Flussauen ist der Biber ein Segen, da er die Gewässer wieder naturnah gestaltet. Durch die Ausweisung von geschützten Uferbereichen konnte auch dem Biber wieder Platz in der Natur eingeräumt werden. Der Biber benötigt etwa 10 bis 30 Meter „Spielraum“ auf jeder Uferseite, dann renaturiert er die Bäche und Flüsse ohne menschliche Hilfe.

 

Biber müssen immer etwas zum Nagen haben, um ihre ständig nachwachsenden Zähne abzuwetzen. Sie fressen die Rinde von Bäumen, am liebsten Weiden, und fällen diese, um an die frischen Blätter und Zweige der Krone zu kommen. Das übrige harte Holz verwenden Biber zum Bauen von Staudämmen oder Burgen. Im Sommer fressen sie auch Uferstauden wie Brennesseln und Wiesenkräuter, gerne auch Mais vom nahen Acker. Für den Winter legen sie sich unter Wasser „Holzlager“ an, denn Biber halten keinen Winterschlaf und brauchen auch dann Nahrung. Um vom Ufer leicht in den Fluss zu gelangen, gleiten sie auf von ihren selbst gebauten Erdrinnen, den sogenannten „Biberrutschen“, das Ufer hinab. Aufgrund ihrer regen Bauaktivität gelten sie als Landschaftsgestalter im Tierreich. Der Bau des Bibers ist meist ein Tunnel im Erdreich, den der Biber unter Wasser erreichen kann. Dieser Tunnel führt dann vom Bach weg bis zur eigentlichen Höhle.

(Quelle: NaBu Hessen)

Dilsbach
Renaturierter Dilsbach
Biber Staudamm
Biber Staudamm